Wahrnehmung von Düften
Die Wahrnehmung von Düften ist subjektiv und folglich sehr unterschiedlich! Ob wir Düfte positiv oder negativ wahrnehmen, ist davon abhängig, welche Erinnerungen an diesen Düften verbunden sind. Pflanzendüfte verkörpern meines Erachtens die Seele jeder Duftpflanze. Ich wage zu behaupten, dass nur dann eine Pflanze vollkommen ist, wenn sie sich nicht nur durch schöne Blütenfarben und Formen, sondern auch mit ihrem charakteristischen Duft auszeichnet. Warum? Eine duftende Pflanze mit bestimmten ätherischen Ölen kann
 |
uns positiv beeinflussen |
|
in schöne Stimmung versetzen |
|
auf unsere Seele wirken |
|
unsere Phantasie anregen |
|
bestimmte Krankheiten lindern oder gar heilen |
|
wohltuend und entspannend wirken |
Funktionsweise des Geruchsinns
Jeder Mensch besitzt zwischen 20 und 30 Millionen Riechzellen, die sich im oberen Teil der Nasenmuschel befinden. Dies entspricht etwa 1 bis 2 Prozent des menschlichen Erbgutes. Nach dem Immunsystem ist das menschliche Geruchssystem die zweitgrösste Genfamilie! Der Geruchssinn war in der Evolution überlebenswichtig. Lebensgefährliche Gase, die in der Natur vorkommen, kann der Mensch schnell und zuverlässig erkennen. Ein einzelnes Molekül eines giftigen Sumpfgases, das in einer Billion Luftmolekülen daherschwebt, kann beispielsweise von Menschen wahrgenommen werden. Heute wissen wir, dass der Mensch ca. 10'000 Gerüche unterscheiden kann. Da bleibt der Geschmackssinn mit gerade vier Geschmacksqualitäten bescheiden.
Die ätherischen Öle, ein Gemisch von Luft und flüchtigen Ausscheidungsprodukten von Pflanzen, werden von den Riechzellen wahrgenommen. Diese senden ein Signal via Riechepithel, Nervenbahnen und Riechkolben an das limbische System des Gehirnes, welches dann zusammen mit dem Thalamus den jeweiligen Geruch erkennt und die Wechselwirkungen zwischen Gemüt, Gefühl und Körper herstellt. Dieses Geruchsbild ist von Mensch zu Mensch anders und ist stark von der Stimmung abhängig. Gerüche also haben, mehr als andere Sinneswahrnehmungen, einen unmittelbaren Zugang zum limbischen System, dem Teil des zentralen Nervensystems, das für die Gefühle zuständig ist. Dieser zeichnet sich für die Regelung der Hormonausschüttungen, von Stressreaktionen und Immunabwehr verantwortlich.
Hunde, Wildtiere oder Insekten können hingegen um ein Vielfaches besser riechen als Menschen oder nehmen ein einzelnes Duftmolekül bereits in Kilometer weiter Entfernung wahr.
Künstliche Nase
Die heutige Technik kann aber vermutlich nie die menschliche Geruchswahrnehmung ersetzen, obwohl bereits im Jahr 2004 publiziert wurde, dass ein durch A. Hierlemann und J. Lichtenberg an der ETH Zürich entwickelte Chip 'McGas' immerhin drei verschiedene Gase gleichzeitig analysieren kann. Dies bietet interessante Chancen in der Überwachung der Luftqualität in Städten oder vor schädlichen Gasen in der Industrie.
|
